Achatbörsen - Agate Shows

Auf dieser Seite finden Sie Vorinformationen und aktuelle Berichte über Achat- und Mineralienbörsen.

On this page you will find preliminary information and current reports on agate and mineral shows.





Bericht zur 23. Internationalen Achatbörse in Niederwörresbach - 2024 Niederwörresbach Agate Show Report

Am 9. und 10. März 2024 fand in den Räumlichkeiten der Mehrzweckhalle in Niederwörresbach bei Idar-Oberstein, Deutschland, die 23. große Internationale Achatbörse statt. Mehr als 60 Ausstellerinnen und Aussteller aus mehreren Nationen hatten wieder ein Achatangebot zusammengestellt, welches ansonsten kaum anderswo in diesem Umfang und in dieser Qualität zu sehen sein dürfte.

Die rührigen Veranstalter Patricia und Bernd Hemmer hatten mit ihrem bewährten Team wieder keine Kosten und Mühen gescheut, um Ausstellern und Besuchern eine optimale Veranstaltung in einer angenehmen Atmosphäre (zum Beispiel mit leckeren Speisen von der lokalen Metzgerei) zu präsentieren. Darüber hinaus konnte man in der Sonderschau in 3 großen Vitrinen Achate aus dem Osten Europas aus der Sammlung Hemmer bewundern. Besonders bemerkenswert dabei waren die begehrten, klassischen "Zick-Zack-Achate" aus Horni Halze in Tschechien, von denen einer auch das heurige Ausstellungsplakat und die für Niederwörresbach schon traditionellen Perlweingetränkedosen zierte.

Besonders auffallend war in diesem Jahr das umfangreiche Angebot an sehr guten deutschen Achaten, vorwiegend aus der Saar-Nahe-Region, und dies durchaus zu vernünftigen Preisen. Auch hier merkt man wohl, dass bei vielen älteren Sammlern das Ende der Sammeltätigkeit unaufhaltsam näher rückt und man langsam ans Abgeben der Stücke denken muss. Darüber hinaus wurden beispielsweise auch Stücke aus der Sammlung des erst vor einiger Zeit verstorbenen bekannten deutschen Sammlers Benno Rahm zum Verkauf angeboten. Bemerkenswerte deutsche Achate aus Freisen, Rheinhessen und Idar-Oberstein fanden sich unter anderem bei Wolfgang Gläser, Klaus Nöllgen, Achim Schauer, Charly Fritz, Sabine Kleinmann und Helmut Bartel, Roger Landsrath, Manfred Henkel, Arno Stabler und Reiner Schäfer.

Joachim Lorenz präsentierte erstmals sein neues Buch über verkieselte Hölzer aus dem Maineinzugsgebiet.

Die Idarer Hans-Peter-Schleife bot sehr interessante, in Idar-Oberstein gefertigte, alte Achatprodukte aus brasilianischen Achaten an, die man ansonsten auch nur mehr recht selten zu sehen bekommt. 

Einen zweiten Schwerpunkt bildeten wiederum Achate aus Marokko. Außer an einem fast 10 m langen Stand von Abdoul Gamoussy konnten diese auch bei vielen anderen Händlern wie Tino Mauksch, Michel Ducos, Ruedi Lüssi, sowie wiederum bei Sabine Kleinmann und Helmut Bartel erworben werden. Generell haben die Preise für hochwertige marokkanische Achate aber wiederum deutlich angezogen und wohl bald auch die bekannt hochpreisigen Achate aus Mexiko, Argentinien und den USA erreicht. Material aus diesen Regionen fand sich in bester Qualität und oft zu echten Sammlerpreisen beispielsweise bei Hannes Holzmann, Frank Podmelle und Klaus Günther. Sehenswerte "Calandria"-Achate aus Mexiko samt einem wunderschön gestalteten Kunstkalender dazu zeigte Petr Bily aus Tschechien. Erstmals in Niederwörresbach vertreten war mit äußerst günstig ausgepreisten (unter anderen) mexikanischen Achaten auch Top-Sammler Andreas Fiedler.

Aus Afrika waren wieder einmal die zum Teil riesigen schwarz-weißen Achate aus Sambia zu sehen.

Insgesamt würde man sich auch im Interesse der Besucherinnen und Besucher wünschen, dass manche Aussteller doch ein wenig mehr Augenmerk auf eine einigermaßen genaue Beschriftung (Fundort) und sichtbare Auspreisung legen würden. Meterlange Tische mit zum Beispiel marokkanischen Achaten, ohne auch nur einen Achat mit Preisangabe oder Fundort zu versehen, sollten im Interesse eines einigermaßen seriös fundierten Sammelns nicht unbedingt zur Regel werden, dies gleicht eher einer südländischen Basarmentalität, aber auch das lieben ja manche Achatkäufer...

Generell dürften die meisten Aussteller mit den erzielten Umsätzen einigermaßen zufrieden gewesen sein, auch wenn sich heuer (vor allem am Sonntag) schon einige größere besuchertechnische Leerläufe ergaben. Eine Ursache dafür ist möglicherweise auch die zeitliche Nähe zur Achatbörse im sächsischen Hormersdorf, was vor allem einige Sammler aus der Osthälfte Deutschlands von einem Besuch in Niederwörresbach abgehalten haben könnte. Eine bessere Aufteilung dieser beiden europäischen Top-Achatveranstaltungen im Jahreskreis könnte vielleicht für beide Börsen Vorteile bringen.

Sicher auch auf der Achatbörse zu spüren ist die nun dauerhafte rigorose Sperre des nahen Steinbruches Juchem für alle Sammler. Durch ihn haben früher vor allem zahlreiche niederländische Sammler den Weg nach Niederwörresbach gefunden, die diesmal offenbar allesamt ausblieben. Wie aus gut informierten Quellen zu hören war, wird das gesamte Steinbruchareal und auch die gegenüberliegende Talseite, die offenbar von der Firma Juchem ebenfalls gepachtet wurde, schärfstens mit Kameras überwacht und werden "verdächtige" Personen, die auch nur in die Nähe des gesperrten Areals kommen, sofort von Aufsichtsorganen weggewiesen und mit Anzeigen bedroht. Es ist wirklich sehr traurig, dass mit der Firma Juchem derzeit nicht einmal Gespräche über eine Wiederaufnahme der Sammeltätigkeit für Privatsammler möglich sind und sämtliches Material mit wunderbaren Geoden und Achaten unwiederbringlich in den Brecher wandert. Auch ein aus den USA bekanntes Modell des organisierten Sammlers durch eine eigene Firma o.Ä. könnte für alle Beteiligten neue und auch wirtschaftlich attraktive Möglichkeiten erschließen. Was hier derzeit mit und um den Steinbruch Juchem passiert, ist bedauerlicherweise de facto eine kultur-naturhistorische Tragödie für die gesamte Region um Idar-Oberstein mit ihrer fast 700 jährigen Achatgeschichte…

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On March 9 and 10, 2024, the 23rd International Agate Show took place in the multi-purpose hall in Niederwörresbach near Idar-Oberstein, Germany, with over 60 exhibitors from several countries once again putting together an agate offering that is unlikely to be seen anywhere else on this scale and in this quality.

The enterprising organizers Patricia and Bernd Hemmer and their experienced team had once again spared no expense or effort to present exhibitors and visitors with an optimal event in a pleasant atmosphere (for example with delicious food from the local butcher's shop). In addition, agates from Eastern Europe from the Hemmer Collection could be admired in 3 large showcases in the special exhibition. Particularly noteworthy were the coveted, classic "zig-zag agates" from Horni Halze in the Czech Republic, one of which also adorned this year's exhibition poster and the traditional Niederwörresbach pearl wine beverage cans.

Particularly striking this year was the extensive range of German agates, mainly from the Saar-Nahe region, and at reasonable prices. Here, too, it is noticeable that many older collectors are approaching the end of their collecting activities and are slowly having to think about giving up their pieces. In addition, pieces from the collection of the well-known German collector Benno Rahm, who passed away some time ago, were also offered for sale. 

Beautiful German agates from Freisen, Rheinhessen and Idar-Oberstein were offered by Wolfgang Gläser, Klaus Nöllgen, Achim Schauer, Charly Fritz, Sabine Kleinmann and Helmut Bartel, Roger Landsrath, Manfred Henkel, Arno Stabler and Reiner Schäfer, among others.

Joachim Lorenz presented his new book on silicified wood from the Main river area for the first time.

The Idar Hans-Peter-Schleife offered very interesting old agate products made in Idar-Oberstein from Brazilian agates, which are otherwise rarely seen. 

Agates from Morocco were again a second focus. In addition to Abdoul Gamoussy's booth, which was almost 10 meters long, these could also be purchased from many other dealers such as Tino Mauksch, Michel Ducos, Ruedi Lüssi, and again from Sabine Kleinmann and Helmut Bartel. In general, however, the prices for high-quality Moroccan agates have risen significantly again and will probably soon have reached the well-known high-priced agates from Mexico, Argentina and the USA. Material from these regions was found in top quality and for reasonable prices, for example in the supply of Hannes Holzmann, Frank Podmelle and Klaus Günther. Petr Bily from the Czech Republic presented "Calandria" agates from Mexico that were well worth seeing, including a beautifully designed art calendar. Top collector Andreas Fiedler was also represented for the first time in Niederwörresbach with extremely well-priced (among others) Mexican agates.

From Africa, the sometimes huge black and white agates from Zambia were once again on display.

All in all, in the interests of visitors, one would hope that some exhibitors would pay a little more attention to reasonably accurate labeling (location) and visible pricing. Meter-long tables with, for example, Moroccan agates, without even one agate being marked with a price or location, should not necessarily become the rule in the interest of reasonably serious collecting, this is more like a southern bazaar mentality, but some agate buyers love that too...

In general, most exhibitors must have been reasonably satisfied with the sales achieved, although the visitor numbers did not meet expectations, at least on Sunday. One reason for this may have been the proximity of the agate fair in Hormersdorf, Saxony, which may have deterred some collectors from the eastern half of Germany in particular from visiting Niederwörresbach. A better division of these two top European agate events in the annual cycle could perhaps bring advantages for both bourses.

The permanent and rigorous closure of the nearby Juchem quarry to all collectors is certainly also noticeable at the agate exchange. In the past, numerous Dutch collectors in particular found their way to Niederwörresbach through this quarry, but this time they have all stayed away. As we have heard from well-informed sources, the entire quarry area and the opposite side of the valley, which was apparently also leased by the Juchem company, is being closely monitored with cameras and "suspicious" people who even come close to the closed area are immediately turned away by supervisory bodies and threatened with charges. It is really very sad that it is currently not even possible to talk to the Juchem company about resuming collecting activities for private collectors and that all the material containing wonderful geodes and agates is irretrievably thrown into the crusher. A model known from the USA of the organized collector through his own company or similar could also open up new and also economically attractive possibilities for all those involved. Unfortunately, what is currently happening here with and around the Juchem quarry is de facto a cultural and historical tragedy for the whole Idar-Oberstein region with its almost 700 years of agate history...

Wolfgang Waeger, Klaus Günther & Johann Zenz photos.



Kurzreport von den / Short report of the Tucson Shows, Arizona, USA, 2024

Die Tucson Gem Shows 2024 sind mit der traditionellen "Main Show" im Convention Center wiederum sehr erfolgreich zu Ende gegangen. Der Trend weg von den altbekannten Hotelshows hin zu meist von einzelnen Händlern organisierten neuen, modernen Sammelverkaufsstellen hielt weiter an. Natürlich gab es im riesigen, fast unüberschaubaren Angebot auch wieder eine beachtliche Menge an Achaten und anderen kryptokristallinen Quarzen zu sehen. Bekannte Fixpunkte wie das immer wieder interessante Angebot von The Gem Shop (Veronica Woods / "Gene" Mueller), die spannenden Rohmaterialfässer von Tom Orme (Snow Plume-Achate, Cotton Candy-Achate und Durango-Lace-Achate aus Mexiko), interessante australisches Material von Glenn Archer oder die Stände von Ronna Jewett Veevaert (Gaia Agates), Ana de los Santos (Del Sur Agates), Gary Wiersema und Jeffrey Anderson zogen auch 2024 neben zahlreichen weiteren Ausstellern wieder die Käufer in ihren Bann. 

Die manchmal zu heftig überbordende Preisgestaltung einiger weiterer Anbieter führte zu mitunter recht intensiven Diskussionen auch in sozialen Netzwerken. Vor allem der künstlich-monopolistisch diktierte Preishype von mexikanischen Achaten (speziell von Laguna-Achaten) ist trotz stark gestiegener Prospektions- und Abbaukosten sowie dem Nachlassen neuer Funde zumindest für Sammler mit "normalen" finanziellen Möglichkeiten nicht mehr realistisch-logisch nachvollziehbar. Zusammen mit den abermals enorm teurer gewordenen Reise-, Lebens- und Aufenthaltskosten nach und in Arizona entsteht so ein Szenario, welches regelmäßige Besuche der Tucson Shows nicht nur für europäische Sammler mehr und mehr unerschwinglich werden lässt. Dies ist eine durchaus bedenkliche Entwicklung, welche das Sammeln von  mexikanischen Achaten mittelfristig  wohl nur mehr finanziell mehr als gut betuchten Menschen möglich machen wird... 

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The Tucson Gem Shows 2024 once again came to a very successful end with the traditional “Main Show” in the Convention Center. The trend away from the well-known hotel shows towards new, modern collective sales outlets, mostly organized by individual dealers, continued. Of course, there was also a considerable amount of agates and other cryptocrystalline quartz to see in the huge, almost unmanageable range of products. Well-known companies such as the always interesting agates and jaspers from The Gem Shop (Veronica Woods / "Gene" Mueller), the exciting rough material barrels from Tom Orme (Snow Plume agates, Cotton Candy agates and Durango Lace agates from Mexico), interesting Australian rocks from Glenn Archer and the booths of Ronna Jewett Veevaert (Gaia Agates), Ana de los Santos (Del Sur Agates), Gary Wiersema, and Jeffrey Anderson, along with numerous other exhibitors, once again captivated buyers in 2024.

The sometimes excessive pricing of some other dealers led to some intense discussions on social networks. Above all, the artificially monopolistically dictated price hype for Mexican agates (especially Laguna agates) is no longer realistically and logically comprehensible, at least for collectors with "normal" financial means, despite the sharp increase in prospecting and mining costs as well as the decline in new finds. Together with the enormously more expensive travel, living and accommodation costs to and in Arizona, this creates a scenario that makes regular visits to the Tucson shows more and more unaffordable, and not just for European collectors. This is a very worrying development, which in the medium term will probably only make collecting Mexican agates possible for people who are financially extremely well off...






Hannes Holzmann photos.



Fotoreport / Photo Report - Quartzsite, Arizona, USA

Das traditionelle Powwow in Quartzsite, Arizona, USA, lockte auch heuer wieder interessierte Rockhounds in die Wüstenstadt an der Grenze zu Kalifornien. Leider blieb so mancher Ausstellerstand diesmal leer, auch die Gesamtbesucherzahlen ließen meist eher zu wünschen übrig. Trotzdem gab es wiederum ein mehr als reichhaltiges Angebot auch an kryptokristallinen Quarzen zu zumeist etwas sammlerfreundlichen Preisen wie auf der extrem hochpreisigen, aktuell gerade laufenden Tucson-Show.

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The traditional Powwow in Quartzsite, Arizona, USA, once again attracted interested rockhounds to the desert town on the border with California. Unfortunately, many exhibitor booths remained empty this time, and the overall number of visitors also mostly left a lot to be desired. Nevertheless, there was again a more than extensive range of cryptocrystalline quartz, mostly at somewhat collector-friendly prices, such as at the extremely high-priced Tucson show that is currently underway.

Hannes Holzmann photos.



QUARTZSITE, ARIZONA, USA

POWWOW 2024

Hannes Holzmann photos.



Mineralientage München 2023 - The Munich Show 2023

Von 26.-29. Oktober 2023 öffneten sich wieder die Tore des Münchener Messegeländes für eine neue Ausgabe der Mineralientage München / The Munich Show. Gegenüber den bisherigen Gepflogenheiten gab es diesmal bereits mit dem Donnerstag einen weiteren Fachbesuchertag, der zwar einerseits einen zusätzlichen Aufenthaltstag in München, aber andererseits durch die Aufteilung des Fachpublikums recht "angenehme" Besucherzahlen an den beiden Fachbesuchertagen mit sich brachte, wodurch man ohne größere Drängereien und in Ruhe die Ausstellungstische und Sonderschauen begutachten konnte. 

Von der Ausstellerzahl und der gesamten Hallenfläche her war man zwar nach wie vor weit von Prä-Coronazeiten entfernt, doch waren heuer bereits wieder gefühlsmäßig schon etwas mehr ausländische Aussteller nach München gekommen. Und auch die Sonderschau erreichte wieder die so geschätzte und über Jahrzehnte hinweg gepflegte hochwertige Qualität und Größe. 

Im Rahmen eines Festaktes wurde unter Anwesenheit des Münchener Oberbürgermeisters Dieter Reiter und der deutschen Edelsteinkönigin die 50 jährige Zusammenarbeit der Messe München mit der Munich Show gefeiert. Auch die beliebten Sammlervitrinen feierten heuer bereits das 30 jährige Jubiläum, und in diesem Zusammenhang wurden die besten Vitrinen vom Publikum ausgewählt und prämiert. "Altmeister" Dietrich Mayer erreichte hier mit seinen Exponaten aus dem berühmten, aber leider für Sammler seit einiger Zeit geschlossenen Steinbruch Juchem bei Niederwörresbach, nahe Idar-Oberstein, Deutschland, den hochverdienten 2. Platz. 

Als Sammler von Achaten, Jaspis und verkieselten Hölzern hatte man allerdings in München schon ein wesentlich breiteres und wohl auch hochwertigeres Verkaufsangebot erlebt. Einige der bisher als "Fixsterne" bekannten Händler/Sammler waren heuer München leider ganz fern geblieben oder hatten sowohl ihre Ausstellungsfläche als auch ihr Achatangebot radikal reduziert oder reduzieren müssen. Von den wenigen in München auch heuer wieder vorwiegend Achate präsentierenden Ausstellern seien das Trio Roland Noack-Tino Mauksch-Frank Podmelle oder der gemeinsame Tisch von Wolfgang Napp und Franz Maginot besonders erwähnt. Hier fanden sich noch gute Achate zu absolut sammlerfreundlichen Preisen. Auch die Verkaufskoje von Joshua Ritter fiel heuer etwas kleiner aus, das hochwertige Angebot mit vor allem amerikanischen Achaten (Dryhead-Achate, Achate vom Tepee Canyon in South Dakota) und mit Teilen der ehemaligen Sammlung des leider viel zu früh verstorbenen Achathändlers Peter Jeckel konnte jedoch wiederum überzeugen. Bei Maik Schlosser waren unter anderem wieder schöne Achate aus China zu erwerben. Die Zeiten, in der in einer (gefühlt) halben Messehalle in München farblose bis weiße, kaum gebänderte Achate aus Marokko in allen Größen und nahezu tonnenweise zu Spottpreisen angeboten wurden, sind ebenfalls vorbei. Die heuer in München angebotenen Achate aus Marokko waren dafür absolut hochwertig und von bisher kaum vorstellbarer Qualität. An den Tischen von Tino Mauksch, der Familie Gamoussy (die immer mehr Fundgebiete in Marokko als offizielle Claims maschinell bearbeitet und wohl bald eine Art Monopolstellung innehaben dürfte) und von Ilyass Pfeiffer konnte man prächtige Achate in bester Vitrinenqualität erwerben. Als Neuheit hatte Ilyass auch mehrere neue Achate aus Algerien auf seinem Tisch, die für die Zukunft doch einiges Potential erhoffen lassen. Bisher in München noch nie zu sehen waren interessante Landschaftssteine (Rhyolith, Jaspis?) aus einem wohl interessanten Vorkommen in Japan, dessen geographische Lage allerdings mit dem Namen der Großstadt Kumamoto angegeben wurde. Schöne und vielfältige Achate aus türkischen Fundstellen hatte die Firma CC Minerals im Angebot, allerdings zu Preisen, die das bisherige Niveau für türkische Achate deutlich überragten. Das war es aber dann heuer leider auch schon wieder mit Neufunden oder besonders interessanten Angeboten zum Thema kryptokristalline Quarze.

Die 43 Sammlervitrinen (inklusive der diesmal irgendwie "an den Rand gedrängt" wirkenden Alpinmineralien-Spezialvitrinen) bildeten auch heuer wieder ein absolut sehenswertes Spektrum an mineralogischen und paläontologischen Sammelmöglichkeiten ab, und immerhin fast ein Viertel davon befassten sich mit Achaten, Jaspis oder fossilen Hölzern - eine mehr als erfreuliche Rekordzahl für die Munich Show 2023! Der bereits erwähnte Tino Mauksch zeigte Gangachate von Al Hama in Marokko, Johann Holzmann hatte für seine Vitrine fantastische Lithophysen-Achate ("Baker Eggs") aus New Mexico, USA, nach München mitgebracht. Thorsten Jacob gab einen breiten Überblick über sedimentär gebildete Achate, Franz Maginot setzte in seiner Vitrine einen Schwerpunkt auf Lithophysenachate aus aller Welt. Wolfgang Napp widmete sich mit seinen Stromatolithen aus der Pfalz einem verwandten Seitenthema. Roland Andree konnte mit seinen selbst gefundenen Achaten aus Berschweiler bei Kirn, Deutschland, überzeugen. Maik Schlosser hatte eine Vitrine mit Achaten aus Marokko zusammengestellt. Jens Schmidt zeigte ausgezeichnete Exemplare von versteinerten Hölzern aus Deutschland. Und natürlich hatte die Vitrine von Dietrich Mayer absolut zurecht den 2. Preis in der Vitrinenprämierung erreichen können. Die von ihm ausgestellten orangefarbenen Calcite, tiefvioletten Amethyste, Rauchquarze und ungewöhnlichen Achate aus dem Steinbruch Juchem sind wohl kaum mehr zu toppen! Ein großes Dankeschön an dieser Stelle auch an die Messeleitung der Munich Show, dass sie hier den Achatsammlern gegenüber so hohe Wertschätzung aufbringt und diesen Raum zur Verfügung stellt. Bitte unbedingt weiter so!

In den Jahren vor der Pandemie galten die großen Sonderschauen der Münchener Mineralientage immer als absolute Weltklasse. Allein der Besuch der Sonderschau rechtfertige damals schon einen München-Besuch. Dieses Niveau konnte erfreulicherweise heuer wieder erreicht werden. Die unter dem Motto "Art d'objet" höchst ansprechend und professionell präsentierten Edelstein- und Mineralienexponate sowie die damit in enger Verbindung stehenden bzw. daraus entstandenen historischen und zeitgenössischen Kunstwerke begeisterten mit Sicherheit auch "reine" Achatinteressierte. Ein besonderes Highlight sei dabei explizit erwähnt: Der nun in der Sammlung von Bill Larson befindliche große Original-Kunzitkristall, den Namenspatron George Frederick Kunz im Jahr 1904 auf der berühmten Fotografie in seiner Hand hält und der auch von Tiffany's in New York einst gehandelt wurde, war neben den fantastischen Blue Cap-Turmalinstufen aus Kalifornien trotz zahlreicher weiterer Top-Stufen wohl der absolute Höhepunkt der Sonderschau 2023! 

Immer wieder erwähnenswert sind die zahlreichen Aktivitäten für Kinder und Jugendliche, vom Geodenknacken über Edelsteinsieben und Fossilienplattenspalten bis zum Specksteinschnitzen, die auch heuer wieder zahlreiche potentielle Nachwuchssammler/innen anlocken konnten. Dazu trug wohl auch das mit 8 m Länge und 4 m Höhe weltgrößte und dadurch mehr als beeindruckende erhaltene Triceratops-Skelett bei.

Sehr schön auch, dass nach wie vor den "Mitbegründern" der Mineralientage, nämlich dem Münchener Sammlerverein mit seinen diversen Gruppen großer Raum gegeben wird. Die Stände der "Münchener" wirken immer wieder wie ein gemütlicher Gegenpol zur über-kommerzialisierten Welt vieler anderer Aussteller auf der Munich Show. Hier werden das Sammeln und die Bearbeitung von Mineralien noch  in ihrer "Urform" als reines Hobby und Vergnügen vermittelt.

Deutlich weniger sah man heuer in München leider die in der Vergangenheit immer sehr interessanten Kojen diverser Museen und anderer Institutionen. Während der Stand des Museums Mineralogia München (ehemals bayrische Staatssammlung) irgendwie lieblos ausgewählt und wahllos zusammengewürfelt wirkte, konnte die TU Bergakademie Freiberg wieder mit gewohnt hochwertigen Exponaten in professioneller Zusammenstellung, Dokumentation und Präsentation überzeugen. Kustos Andreas Massanek hatte diesmal zahlreiche große Achate aus sächsischen Fundstellen nach München mitgebracht.  

Zusammenfassend sollte vielleicht erwähnt werden, dass man sich als München-Besucher, der bereits die Jahre vor 2020 auf der Munich Show erleben durfte, eine räumliche Ausweitung auf die wieder annähernd alte Größe sehr wünschen würde. Die damit verbundene Verbreiterung des Angebotes könnte vor allem durch den Versuch - wie in früheren Jahren - mehr ausstellende Sammler/innen und "Kleinhändler" aus aller Welt nach München zu holen, erreicht werden und womöglich eine für alle Seiten profitable Situation bedeuten. Aber auch in diesem Jahr war München - vor allem wegen der wunderbaren Sonderschau und den zahlreichen Sammlervitrinen und den vielen guten Gesprächen mit Sammlerfreunden, Experten und Händlern - wieder absolut einen Besuch wert. 

Und wer jetzt schon vorplanen möchte: Die Munich Show gibt es wieder von 24. bis 27. Oktober 2024!


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From October 26-29, 2023, the gates of the Munich exhibition center opened again for a new edition of Mineralientage München / The Munich Show. Compared to previous practices, this time there was already with the Thursday an additional trade visitor day, which on the one hand means an additional day of stay in Munich, but on the other quite "pleasant" visitor numbers on the two trade days, whereby one could examine the exhibition tables and special shows without major jostling and in peace. 

In terms of the number of exhibitors and the total hall space, we were still a long way from pre-Corona times, but this year there were already a little more foreign exhibitors in Munich. And also the special exhibition reached again the so appreciated and over decades cultivated high quality and size.

At a ceremony attended by the Mayor of Munich, Dieter Reiter, the 50-year cooperation between Messe München and the Munich Show was celebrated. The popular collector showcases also celebrated their 30th anniversary this year, and in this context the best showcases were selected by the public and awarded prizes. Top-collector Dietrich Mayer reached here with his exhibits from the famous, but unfortunately for collectors for some time closed Juchem Quarry near Niederwörresbach, Idar-Oberstein, Germany, the highly deserved 2nd place. 

However, as a collector of agates, jaspers and petrified wood, one had already experienced a much broader and probably higher quality sales offer in Munich. Some of the dealers/collectors known so far as "fixed stars" had cancelled Munich this year or had radically reduced or had to reduce both their exhibition space and their agate offer. To mention the few agate sellers in Munich this year this is the trio Roland Noack-Tino Mauksch-Frank Podmelle or the joint table of Wolfgang Napp and Franz Maginot. Here were still good agates at absolutely collector-friendly prices available. Also the sales booth of Joshua Ritter was somewhat smaller this year, the high-quality offer with mainly American agates (Dryhead agates, agates from Tepee Canyon in South Dakota) and with parts of the former collection of the unfortunately much too early deceased agate dealer Peter Jeckel from Germany could convince again. Maik Schlosser again had beautiful agates from China. The times, in which in a (felt) half exhibition hall in Munich colorless to white, hardly banded agates from Morocco in all sizes and almost by the ton were offered at ridiculous prices, are also past. The agates from Morocco offered this year in Munich were of absolutely and from so far hardly imaginable quality. At the tables of Tino Mauksch, the family Gamoussy (which works more and more deposits in Morocco as official claims and probably soon a kind of monopoly position might hold) and of Ilyass Pfeiffer one could acquire gorgeous agates in best showcase quality.

As a novelty Ilyass had also several new agates from Algeria on his table, which let hope for the future. So far in Munich never seen before were interesting landscape stones (Rhyolite, jasper?) from a probably interesting occurrence in Japan, whose geographical situation was indicated however with the name of the large city Kumamoto. Beautiful and varied agates from Turkish sites offered CC Minerals, but at prices, which clearly exceeded the previous level for Turkish agates. But that was it this year unfortunately already again with new finds or particularly interesting offers on the subject of cryptocrystalline quartz.

The 43 collectors' showcases (including the alpine minerals special showcases, which seemed somehow "marginalized" this time) represented again this year an absolutely worth seeing spectrum of mineralogical and paleontological collecting possibilities, and after all almost a quarter of them dealt with agates, jaspers or fossil woods - a more than pleasing record number for the Munich Show 2023! The already mentioned Tino Mauksch showed vein agates from Al Hama in Morocco, Johann Holzmann had brought fantastic thunderegg agates ("Baker Eggs") from New Mexico, USA, to Munich for his showcase. Thorsten Jacob gave a broad overview of sedimentary formed agates, Franz Maginot put in his showcase a focus on thunderegg agates from all over the world. Wolfgang Napp dedicated himself with his stromatolites from the Palatinate area, Germany, to a related side topic. Roland Andree could convince with his self found agates from Berschweiler near Kirn, Germany. Maik Schlosser had arranged a showcase with agates from Morocco. Jens Schmidt showed excellent specimens of petrified wood from Germany. And of course the showcase of Dietrich Mayer had absolutely rightly achieved the 2nd prize in the showcase award. The orange calcites, deep violet amethysts, smoky quartz and unusual agates from the Juchem Quarry exhibited by him can hardly be topped! A big thank you at this point also to the fair management of the Munich Show, that they show here so high esteem to the agate collectors and make this room available. Please keep up the good work!

In the years before the pandemic, the large special shows at the Munich Mineral Days were always considered to be absolutely world class. The visit of the special show alone justified a visit to Munich at that time. Fortunately, this level could be reached again this year. The under the motto "Art d'objet" most appealing and professionally presented gemstone and mineral specimens as well as the historical and contemporary works of art closely connected with it or originated from it inspired with certainty also “agate afficionados”. A special highlight is to be mentioned explicitly: The large original kunzite crystal, which is now in the collection of Bill Larson and which name patron George Frederick Kunz holds in 1904 on the famous photograph in his hand and which was traded also by Tiffany's in New York once, was beside the fantastic Blue Cap tourmaline specimens from California despite numerous other top specimens probably the absolute highlight of the special show 2023!

Always worth mentioning are the numerous activities for children and young people, from geode cracking to gemstone sifting and fossil plate splitting to soapstone carving, which again this year attracted numerous potential young collectors. The world's largest and thus more than impressive preserved Triceratops skeleton with a length of 8 m and a height of 4 m probably also contributed to this.

Very nice also that still the "co-founders" of the Mineral Days, namely the Munich Collectors Association with its various groups is given broad space. The stands of the "Munichs" always seem like a cozy antipole to the over-commercialized world of many other exhibitors at the Munich Show. Here, the collecting and processing of minerals is still transported in its "original form" as a pure hobby and pleasure.

This year in Munich, the booths of various museums and other institutions, which have always been very interesting in the past, could be seen much less. While the booth of the Museum Mineralogia Munich (formerly Bavarian State Collection) seemed somehow loveless and randomly thrown together, the TU Bergakademie Freiberg could again convince with its usual high-quality exhibits in professional composition, documentation and presentation. Custodian Andreas Massanek had brought this time numerous large agates from Saxon sites to Munich.

In summary, it should perhaps be mentioned that as a visitor to Munich, who was already able to experience the years before 2020 at the Munich Show, one would very much like to see a spatial expansion to approximately the old size again. The associated broadening of the offer could be achieved above all by trying - as in previous years - to bring more exhibiting collectors and "small dealers" from all over the world to Munich, and possibly mean a profitable situation for all sides. 

But in any case this year Munich was again absolutely worth a visit - especially because of the wonderful special show and the numerous collector showcases and the many good conversations with collector friends, experts and dealers. 

And for those who want to plan ahead now: The Munich Show will take place again from October 24 to 27, 2024!

Sammlervitrine von Dietrich Mayer / Dietrich Mayer collector case

Sammlervitrinen - Collector cases.

Johann Zenz photos.



Sonderschau - Special exhibit

Johann Zenz photos.

Achate aus Algerien / Agate from Algeria.

Johann Zenz photo.

Klaus Günther photo.

 


Fotoreport von den Achattagen in Lwowek Slaski, Polen - Lwowek Slaski, Poland Agate Days

14.-16. Juli 2023 / July 14th to 16th, 2023.

Hannes Holzmann photos.

 

Börsenbericht 30. Achatbörse Hormersdorf - Show Report 30th Hormersdorf Agate Show

Mit sehr positiven Eindrücken sind die Besucher, Jugendherbergsgäste und Aussteller der Hormersdorfer Achatbörse nach Hause gefahren, und das macht schon auch Mut für die nächsten Jahre! Es war das 30. Jubiläum dieser nach wie vor privaten Veranstaltung, die 1994 mit 10 Ausstellern am gleichen Ort das erste Mal stattfand. Mittlerweile reisen regelmäßig bis zu 100 Gäste zum Übernachten in der Jugendherberge an, die Zahl der Aussteller liegt bei knapp 45 und die Börsengäste am Sonntag dürften sich auf etwa 300 belaufen. Genau Zahlen sind schwierig, denn es wird kein Eintritt erhoben. Dabei ist die Börsenzeit mit 9 bis 14 Uhr relativ kurz bemessen, aber absolut ausreichend. Im Rahmenprogramm gibt es am Samstag meist ein Ausflugsangebot, den Sammlerteff am Nachmittag zum Erfahrungsaustausch bei Kaffee und Kuchen und Vorträge am Abend. 

Nach 3 Jahren der Einschränkungen und Verschiebungen waren wir gespannt, inwieweit “Normalität” bei den Börsen eintritt. Zwischenzeitlich hat sich ja auch die Suche nach Sammlungsstücken mehr ins Internet und auf private Kontakte verlagert. Die ersten Börsen des Jahres 2023 haben aber schon gezeigt, dass es die Menschen wieder zu den gewohnten Veranstaltungen zieht. Vor allem hat sich in unserem Fall bewahrheitet, dass der Zusammenfall des Termins mit der Mineralienbörse in Aue keinen wirklichen "Schaden" gemacht hat - eher hat sich die gemeinsame und verstärkte Werbung ausgezahlt. Es gab auch Kollegen, die wegen der insgesamt 3 “Achat-Ereignisse” extra den Weg ins Erzgebirge gefunden haben. So habe ich mich zum Beispiel über die Vertretung vom Freisener Mineralienverein sehr gefreut! Besonders ehrt uns natürlich der Besuch solcher Koryphäen wie Andreas Massanek und Prof. Dr. Ronny Rößler. Die Eröffnungsveranstaltung zur Achat-Sonderschau in Freiberg am 24.03. war bereits sehr gut angekommen, auch von den Gästen im Hörsaal haben wir Einige nachher in Hormersdorf gesehen. Obwohl insgesamt einige bekannte Gesichter in Hormersdorf gefehlt haben, war der Saal zum Vortrag am Samstagabend rappelvoll und auch am Sonntag durchgängig gut „bevölkert”. Ich habe auch Rückmeldungen von Sammlerkollegen erhalten, die das erste Mal da waren und sich nun ärgern, die Börse jetzt erst für sich entdeckt zu haben. Ich persönlich bin sicher, dass wir das Niveau früherer Zeiten längst wieder erreicht haben. Dass sich alle in Hormersdorf so wohl fühlen, liegt an der familiären Atmosphäre. Es geht weniger um Umsätze, sondern den Austausch und das Dabeisein. Zugelassen zur Börse sind nur Achate und andere Quarzmineralien wie Amethyste und versteinerte Hölzer. Schmuck ist nicht erlaubt. So sind es teils Regionalsammler, die Material ihrer speziellen Fundorte zeigen und anbieten wie auch Kollegen, die internationale Stücke mitbringen. Aktuell sind natürlich farbenfrohe Neufunde aus Marokko zu sehen oder türkische Achate, wo man Rohsteine für die eigene Sammlung aber auch den Weiterverkauf erwirbt. Immer wieder findet man auch seltene Achate aus alten Sammlungen, die angeboten werden. Die Sammler der “Schneekopfkugeln” (Thüringen) haben immer wieder aktuelles Material der über 100 Einzelfundstellen dabei und in den letzten Jahren wurden immer Amethyste der Erzgebirgischen Störungszone aus maschinellen Grabungen offeriert. Eine schöne Mischung, wo für jeden Geschmack etwas dabei ist und sich das Stöbern jedes Jahr wieder lohnt.

Wir versuchen immer, interessante und unterhaltsame Vorträge zu organisieren. Diesmal hat Dr. Hardy Schabdach aus Bad Berneck “Kryptokristalline Spezialitäten aus Bayerns steinreicher Ecke”, zum Beispiel sedimentäre Achate und gebänderte Einschlüsse in fossilen Schwämmen aus der Fränkrischen Schweiz gezeigt – Dinge, von denen die Allermeisten bisher keinen blassen Schimmer hatten. Der Vortrag ist bestens angekommen. Gleichzeitig wurde natürlich der 30. Geburtstag mit schönen Rückblicken und ein paar Geschenken begangen – ist es doch keineswegs selbstverständlich, dass solche privat organisierten Veranstaltungen so lange Zeit nahezu unverändert möglich sind. Immerhin kommen die Teilnehmer lange schon aus allen Landesteilen, aktuell auch aus Polen und Österreich. Auch US-Amerikaner waren schon zu Gast.


Das Mühen um Nachwuchs mit der Edelsteinrallye zeigt langsam Wirkung. Diesmal waren knapp 20 Kinder unterwegs, sie mussten berühmte sächsische „Landedelsteine” wie den Schlottwitzer Trümmerachat erkennen und bekamen alle einen schönen Trommelstein dieses Fundpunkts mit nach Hause.


Was ich noch ansprechen möchte, ist die Preisentwicklung bei Quarzmineralien. Ich habe unterschwellig schon im letzten Jahr gehört, dass sich Einzelne über hohe Preise in Hormersdorf beschwert hätten, ohne dass ich dem zu viel Bedeutung beimessen würde. Ja, Achate von einigen Fundstellen sind teuer geworden. Ja, die Gewinnung und Vermarktung von Achaten ist immer kommerzieller geworden und entfernt sich immer mehr vom „Selbst-Finden"-Erlebnis und der „alten" Sammelkultur. Es gibt Entwicklungen, die wir nicht aufhalten werden. Ich bin aber überzeugt, dass es in Hormersdorf immer noch eine gesunde Mischung aus qualitätsvoll preisintensivem und günstigem Sammlermaterial gibt. Und, einen nach eigener Einschätzung überhöhten Preis kann man einfach ignorieren - wir befinden uns schließlich bei freiwilliger Freizeitgestaltung und niemand ist zu irgendeinem Geschäft gezwungen. Solange es Käufer gibt, die mögliche überhöhte Preise zahlen, hatten diese dann auch für den Moment ihre Berechtigung. Ansonsten wird das der Markt regeln. Und ich persönlich kenne genug Möglichkeiten, mit Freude und ohne Frust die eigene Sammlung zu erweitern. Und genügend Sammlerkollegen, die das teilen. Also: Alles entspannt - wir wollen auch in den nächsten Jahren noch Freude am Hobby haben! 


 Glück Auf!

Holger Quellmalz

holgerquellmalz@yahoo.de

 

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The visitors, youth hostel guests and exhibitors at the Hormersdorf Agate Show went home with very positive impressions, and that gives us courage for the years to come. It was the 30th anniversary of this still private event, which took place for the first time in 1994 with 10 exhibitors at the same location. In the meantime, up to 100 guests regularly came to stay overnight in the youth hostel, the number of exhibitors was around 45 and the number of visitors to the fair on Sunday was likely to be around 300. Exact numbers are difficult because there is no entrance fee. The trading hours of 9 a.m. to 2 p.m. are relatively short, but absolutely sufficient. The supporting program usually includes excursions on Saturdays, the collectors' meeting in the afternoon to exchange experiences over coffee and cake, and lectures in the evening.

After 3 years of restrictions and postponements, we were curious to see to what extent "normality" would occur on the stock exchanges. In the meantime, the search for collector's items has shifted more to the internet and to private contacts. However, the first shows of 2023 have already shown that people are drawn back to the usual events. Above all, it has come true in our case that the coincidence of the date with the mineral show in Aue has not caused any real "damage" - rather the joint and increased advertising has paid off. There were also colleagues who found their way to the Ore Mountains because of the 3 “Agate Events”. For example, I was very happy to be visited by the Freisen Mineral Association. Of course, we are particularly honored by the visit of such renown experts as Andreas Massanek and Prof. Dr. Ronny Roessler. The opening event for the agate special show in Freiberg on March 24th was already very well received, and we also saw some of the guests in the lecture hall afterwards in Hormersdorf. Although a few well-known faces were missing in Hormersdorf, the hall for the lecture on Saturday evening was full and also consistently well “populated” on Sunday. I also have feedback from fellow collectors who were there for the first time and are now annoyed that they have only now discovered the show for themselves. Personally, I am sure that we have long since reached the level of earlier times. The fact that everyone feels so comfortable in Hormersdorf is due to the family atmosphere. It's less about sales and more about exchange and being there. Only agate and other quartz minerals such as amethyst and petrified wood are admitted to the show. Jewelry is not allowed.

So it is partly regional collectors who show and offer material from their specific localities as well as colleagues who bring higher-quality international pieces with them. Of course, colorful new finds from Morocco are currently on display, as well as Turkish agates, where you can buy rough stones for your own collection or for resale. Again and again one finds rare agates from old collections that are offered. The collectors of the "Schneekopfkugeln" (Thuringia) always have current material with them from more than 100 individual sites and in recent years amethysts from the Erzgebirge fault zone from mechanical excavations have always been offered. A nice mixture, where there is something for every taste and it is worth browsing every year.

We always try to organize interesting and entertaining lectures. This time Dr. Hardy Schabdach from Bad Berneck showed "Cryptocrystalline Specialties from Bavaria's Stony Corner", for example sedimentary agates and banded inclusions in fossil sponges from Franconian Switzerland - things of which the vast majority had no faint idea until now. The lecture was well received. At the same time, of course, the 30th birthday was celebrated with beautiful retrospectives and a few presents - it is by no means a matter of course that such privately organized events have remained almost unchanged for so long. After all, the participants have long come from all parts of the country, currently also from Poland and Austria. Americans have also been guests.

The effort to recruit youngsters with the gemstone rally is slowly having an effect. This time almost 20 children were on the road, they had to recognize famous Saxon "country gems" such as the Schlottwitz ruin agate and all got a beautiful tumbled stone from this location to take home.

What I would like to address is the price development for quartz minerals. Last year I subliminally heard that individuals had complained about high prices in Hormersdorf, without attaching too much importance to it. Yes, agates from some localities have become very expensive. Yes, the extraction and marketing of agates has become more and more commercial and is moving away from the "find it yourself" experience and the "old" collecting culture. There are developments that we will not stop. But I am convinced that there is still a healthy mixture of high-quality and expensive and inexpensive collector's material in Hormersdorf. And, you can simply ignore a price that you think is too high - after all, we are dealing with voluntary leisure activities and nobody is forced to do any business. As long as there are buyers who pay potentially inflated prices, these were justified for the moment. Otherwise the market will take care of it. And I personally know enough ways to expand your own collection with joy and without frustration. And enough fellow collectors who share that. So: Everything relaxed - we want to continue to enjoy the hobby in the years to come!

Glück Auf!

Holger Quellmalz

holgerquellmalz@yahoo.de

Holger Quellmalz photos.

 

 


Achatbörse Niederwörresbach 2023 - Niederwörresbach Agate Show 2023

Herzlichen Dank an Hannes Holzmann für die Fotos!

Many thanks to Hannes Holzmann for providing photos.


 

Quartzsite & Tucson, Arizona, USA, Gem & Mineral Shows 2023

Herzlichen Dank an Milada Bowes und Hannes Holzmann für die Fotos!

Many thanks for the photos to Milada Bowes and Hannes Holzmann.

Quartzsite

Tucson